Gibt es Situationen in denen du dich schämst?
Was empfindest du dann?
Wurdest du schon einmal von einem anderen Menschen be-schämt?
Über Scham ist viel geschrieben und gesagt worden.
Aus psychologischer Sicht wurde das Thema bereits von vielen Seiten beleuchtet.
Ich möchte mich dort nicht einreihen. Ich will vielmehr mit diesem Artikel ein weiteres uns belastendes Gefühl in dein Bewusstsein rufen.
Woher kommt es überhaupt?
Scham entspringt, meines Erachtens, den Konditionierungen die wir als Kinder erfahren haben und denen wir auch heute noch ausgesetzt sind.
Unfreiwillig damals, freiwillig heute – als Erwachsene.
Du magst jetzt vielleicht sagen, das stimme nicht.
Auch als Erwachsener sei man vielen Konditionierungen unfreiwillig ausgesetzt.
Nun, das stimmt meinem Empfinden nach nur bedingt, denn wir haben immer die Wahl wem und was wir uns aussetzen möchten.
Es erfordert allerdings einen stets wachen, sich und die Umwelt dauerhaft reflektierenden Geist und das Bewusstsein, dass wir für uns und unser Leben selbst verantwortlich sind.
Dazu ist nicht jeder bereit.
Es ist bequemer die Verantwortung an andere abzugeben.
Zurück zur Scham.
Es soll ja angeblich ein angeborenes Schamgefühl geben.
Ich persönlich habe da einige Zweifel.
Dies ist allerdings nur mein Empfinden.
Ich vermute eher die gesellschaftliche Prägung und Konditionierung als Wurzel.
Konditionierung hat meiner Meinung nach etwas mit Manipulation zu tun.
Wobei die grundsätzlich erst einmal neutral ist.
Erst durch die Absicht und Zielführung desjenigen der manipuliert bekommt sie einen negativen Anstrich.
Manipulation kann hilfreich und positiv sein. Wenn wir zum Beispiel belastende Glaubenssätze auflösen und umwandeln bringt uns das voran auf unserem Weg. Wir tun das dann mit einer positiven Absicht. Das ist gut.
Zurück zur Scham.
Wann fing das an mit dem Schamgefühl?
Dass wir uns beschämt fühlten.
Als kleine Kinder haben wir uns für nichts geschämt.
Erinnerst du dich?
Wir haben uns einfach so angezogen (oder gar nichts angezogen), so angemalt, so verhalten, wie es aus unserem Innersten kam.
Aus Freude und Begeisterung am Leben.
Wann hörte das auf?
Wann begannen wir uns für etwas zu schämen?
Vermutlich begann es zu dem Zeitpunkt, als wir bewusst in einer Gruppe oder Gemeinschaft lebten und uns aufhielten.
Dort herrschten Regeln und Vorgaben.
Offizielle und inoffizielle.
Das tut man nicht!
Das gehört sich nicht!
Ein Mädchen kann das doch nicht einfach tun, sagen, so herumlaufen, sich anziehen!
Wir wurden konditioniert und in Schranken gewiesen.
Uns wurde beigebracht wie wir uns wo und wann zu verhalten hatten, um nicht aus dem Rahmen zu fallen –
oder aus der Gemeinschaft.
Verstießen wir gegen eine Verhaltensregel wurden wir getadelt, ausgelacht, verspottet, ignoriert – bestraft.
Wir schämten uns und bekamen Angst aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden. Vielleicht kam auch Wut auf oder Ohnmacht.
Unangenehme, belastende Gefühle.
Hinzu kommt, dass es Menschen gibt, die Scham als Machtmittel nutzen.
Sie beschämen andere, machen sie damit klein um sich selbst größer und mächtiger zu fühlen.
Ein leicht zu durchschauender Mechanismus, der dennoch verbreitet ist.
Wer legt eigentlich fest, wann wir aus dem Rahmen fallen und wann wir uns konform verhalten?
Wer ist dieser Maßstab, nach dem wir uns richten?
Es stimmt, es ist nicht einfach den Kopf aus der Herde zu strecken, wenn die eigene Meinung und das eigene Empfinden ein anderes ist. Es kann sich bedrohlich anfühlen.
Allein der Gedanke daran, kann eine Flut weiterer ungeliebter Emotionen auslösen.
Schuld, Selbstzweifel, Unsicherheit, Traurigkeit, Minderwertigkeit, Wut, Einsamkeit, Angst.
Ich möchte dich liebe/r Leser/in ermutigen, den belastenden Gefühlen in dir zu folgen und herauszufinden, was darunter liegt.
Befasse dich mit der Scham, wenn sie dich besucht.
Befasse dich mit all dem was dir unangenehm ist.
Es liegt ein großes Potential des persönlichen Wachstums für dich dort verborgen. Vermutlich das größte.
All diese Emotionen binden deine Lebensenergie die dir dann nicht zur Verfügung steht. Sie blockieren dich und halten dich davon ab glücklich zu sein und (d)ein erfülltes Leben zu leben.
Es fühlt sich nicht gut an. Das weiß ich.
Doch der Weg ins Licht führt durch deine Schatten.
Wenn wir sie ansehen und auflösen, fließt die gebundene Lebensenergie zu uns zurück.
Heilung entsteht.
Freude und Glück.
Du bist der Maßstab für dein Leben.
Du allein entscheidest, was dir guttut und was nicht.
Du darfst „Ja“ zu dir sagen.
Die wichtigste Reise deines Lebens ist die Reise zu dir selbst.Mach dich auf den Weg.