Reiseblog: Meine Heldenreise – Teil 15

Mein Lieblingshund

Ich schreibe diesen Artikel vor Emma sitzend in Conil de la Frontera am Atlantik.
Ich habe mich im Juni in diesen Ort verliebt und bin nun zurückgekehrt.
Es ist im September noch warm. Im Moment satte 27 Grad.
Der ideale Ort zum Überwintern.

Doch zunächst zurück zu Emmas repariertem Auspuff und meinem Hundesitterjob.
Ich hatte also wieder Glück und alles hat sich gefügt.
Diese Reise ist magisch und hat mich und mein Leben verändert.
Ich habe folgendes gelernt:
Wenn es mir gelingt, die Herausforderungen des Lebens anzunehmen, werde ich mit “Flow” belohnt. Großartig. Bitte mehr davon!
Ich kann gar nicht genug dankbar sein.
Für die Herausforderungen, die Learnings und den Flow sowieso.
Ich durfte lernen, dass nichts ohne Grund geschieht. Jedes Ereignis und jede Begegnung hat eine Botschaft für mich un will mir etwas sagen..
Letztendlich schickt mir das Leben all die Prüfungen damit ich sie meistern  und daran wachsen kann.
Ich habe immer die Wahl.
Ich kann mich als Opfer fühlen, die Verantwortung (an das böse Leben) abgeben und mich damit selbst ent-mächtigen.
Oder aber ich kann die Prüfung annehmen, die Verantwortung übernehmen (denn nichts geschieht ohne Grund) und die Macht über mein Leben behalten.
Ich entscheide mich für die zweite Möglichkeit.
Seit ich das bewusst tue erlebe ich, dass mich das Leben unmittelbar belohnt.
Eine weitere, für mich sehr wichtige Erfahrung ist was geschieht, wenn ich mich meinen Ängsten stelle.
Ich halte dies für einen der wichtigsten Schritte bei der persönlichen Entwicklung.
Ich überwinde mich immer wieder selbst und erlange dadurch Vertrauen, innere Stabilität und Sicherheit.
Dies macht mich unabhängig und willenstark.
Nicht manipulierbar.
Ich wünsche allen Menschen von Herzen, sich auf diese Reise zu begeben.
Du kannst nur gewinnen.

Frohen Mutes mache ich mich also auf den Weg nach Puerto de Mazarrón zum Hundesitten.
Für mich ist es eine Premiere.
Ich bin sehr zuversichtlich, da Babu und ich uns bereits von meinem dreiwöchigen Aufenthalt im Juli kennen.
Er ist ein gutaussehender, großer, starker,  manchmal etwas ängstlicher Hund. Er liebt sein Frauchen M. über alles, ist gefräßig und jagt gerne Katzen und Hasen.
Ich bin gespannt wie er sich verhalten wird, wenn er bemerkt, dass Frauchen erst einmal weg ist.
Wird er arg trauern?
Wird er fressen?
Ich warte es einfach mal ab.
Ich komme wie geplant an.
Wir haben noch einen Tag für eine Einführung in Babus Fressgewohnheiten und diverse Warnungen und Erklärungen. Zwei Mal pro Tag Futter, zwei Mal pro Tag Gassi gehen, nicht von der Leine lassen, da schnell auf Hasenjagd oder mit dem Kopf in der nächsten Mülltonne.
Das kann ich mir merken. Ich hätte eh Bedenken, dass er abhaut und ihm etwas passiert.
Da Babu von seinem Vorbesitzer schlecht behandelt und eingesperrt wurde, geht er nicht in Häuser. Aktuell lebt er mit M. in einem angebauten Raum am Ferienhaus ihrer Eltern. Die Türe ist immer offen.
Da ich nicht möchte, dass er sich einsam fühlt, schlafe ich die ersten beiden Nächte in Ms. Bett.

Wir kommen sehr gut miteinander aus.
Am ersten Tag frisst er zwar sein Nachmittagsfutter nicht, aber nach zwei Tagen ist der Hunger stärker. Nach drei Tagen betritt er vorsichtig das Haus. Er sieht sich zwar immer wieder vorsichtig um, ob die Türe noch offen ist, aber er bleibt bei mir.
Ich bin überrascht und freue mich sehr.
Wir machen regelmäßig unsere Runden und ich traue mich bereits am dritten Tag ihn zum Spielen mit einigen Hunden von der Leine zu lassen. Spielen und toben geht nur so. Ich bin trotzdem sehr erleichtert, als er ohne Zwischenfälle zurückkommt und ich ihn wieder anleinen kann.
Alles in allem kommen wir hervorragend zurecht. Ich gewöhne mich schnell an ihn und schließe ihn in mein Herz.
Er ist definitiv mein Lieblingshund.

Abends gehe ich manchmal weg (mal mit einem befreundeten Schlagzeuger auf ein Rockkonzert, mal ein Eis essen und im Hafen sitzen), während er aufs Haus aufpasst und Katzen verjagt.
Die zehn Tage sind schnell vorbei und M. von ihrem Deutschlandurlaub zurück. Fast ein bisschen schade. Ich werde ihn vermissen.

Da ich bisher wenig Zeit für Kultur hatte, möchte ich nach Córdoba um mir dort einige Sehenswürdigkeiten anzusehen.
Ich mache mich zeitnah wieder mit Emma auf den Weg.

Mein Fazit: Ein Hund ist eine große Verantwortung und erinnert mich an die Zeit als meine Kinder klein waren.
Ich denke, ich werde das mit dem eigenen Hund auf später verschieben, wenn ich mal alt bin.
Das ist noch ein bisschen hin.