Reiseblog: Meine Heldenreise – Teil 16

Un paseo por Córdoba & das Wissen, alles tun zu können

Unfassbar wie die Zeit rennt. Es ist schon fast September.

In mir sind Ideen gereift, wie mein Leben kurz- und mittelfristig weitergehen darf.
Ich habe Lust auf Veränderung, einen Ortswechsel und bin voller Motivation. Ich weiß wieder was ich will und wie ich leben möchte.
Ich spiele Möglichkeiten im Geiste durch und fühle hinein, was wäre wenn.
Das ist großartig.
Was zunächst nur eine Ahnung war, konkretisiert sich mit jedem Tag mehr.
Es tun sich Möglichkeiten und Optionen auf.
Ich scheine sie in mein Leben zu ziehen. Es geschieht einfach und ich fühle, dass alles zum richtigen Zeitpunkt an seinen Platz fallen wird.
Es ist wirklich so. Ich weiß es einfach.
Ich denke an den letzten September zurück.
Ich war so krank, dass ich zwischenzeitlich nicht mehr sicher war, ob ich jemals wieder gesund werde.
Es war ein Alptraum.
Und jetzt?
Diese Reise war das Beste was ich tun konnte.
Ich ermutige jeden, der in sich den Wunsch verspürt einfach mal loszuziehen:
TU ES!
Mach es einfach. Kein “ja, aber” oder “wenn…dann”.
Keine Ausreden.
Ganz gleich was geschieht. Du kannst nur gewinnen.
Du wirst überrascht sein und manchmal vielleicht ein bisschen genervt von dir.
Am Ende findest du dich selbst.                 
Mit allen Ecken, Kanten, Eigenschaften und Merkwürdigkeiten die du in dir trägst.
Sie sind alle ok.
Ich mag meine Merkwürdigkeiten und ich lache gerne darüber.
Sie gehören zu mir.

Da ich mich in Conil verliebt habe spiele ich mit dem Gedanken, dort zu überwintern.
Ich habe eine weitere Woche Sprachkurs geplant. Dass ich hauptsächlich deutsch- und englischsprachige Freunde und Bekannte habe, hat mein Spanisch nicht verbessert.
In Conil werde ich auch L. und S. treffen. Ich habe beide im El Pueblo kennengelernt. Sie sind für den Winter nach Conil gezogen.

Nachdem ich Babu gesund und happy an sein Frauchen übergeben habe, überlege ich welche Route ich diesmal zum Atlantik nehme.   
Zunächst habe ich erst einmal Lust auf Stadtbesichtigung und ein bisschen Bummeln. Mein Freund T. hat mir Córdoba empfohlen,
Nach einem Abstecher im El Pueblo fahre ich dorthin.
Ich finde einen zentral und gut gelegenen Stellplatz. Er ist teuer, aber die Lage unschlagbar. Zehn Minuten zu Fuß zur Altstadt (Centro Historico), direkt neben einem Park wo ich abends auf der Wiese in der Sonne liege und morgens Yoga übe.
Die Stadt ist wunderschön. Ich liebe es dort herumzuspazieren.

Ich mag die engen Gassen und den andalusischen Stil. Außerdem ist es auch im September noch schön warm. Über 30 Grad.
Ich suche mir ein paar Sehenswürdigkeiten heraus und verteile sie auf den Nachmittag und nächsten Vormittag:

Die Mezquita – Catedral de Cordoba, den Alkázar des los Reyes Cristianos, los Jardines del Alkázar und die Puente Romana.

Die Kathedrale war zur Zeit der Mauren eine Moschee, was man in den Ansätzen noch sehen kann. Es ist mehr oder weniger eine riesige Gebetshalle. Sehr beeindruckend.

11,- Euro Eintritt sind meiner Ansicht nach doch übertrieben.
Für den Alkázar de los Reyes Cristianos muss ich 5,- Euro berappen.
Damit kann ich leben. Ich finde den Bau langweilig.

Der Garten dagegen gefällt mir gut.

Als ich am nächsten Tag durch das Judenviertel schlendere, entdecke ich die wunderschönen andalusischen Patios.

Die Bewohner haben sie für Besucher geöffnet. Man kann einfach hineingehen und eintauchen in die Pracht.

Ich unterhalte mich mit einer der Frauen dort. Sie war mit einem Deutschen verheiratet und erzählt mir, dass sie davon träumt, einmal alleine mit dem Wohnmobil zu verreisen, aber Angst hat es könnte etwas passieren.
Ich ermutige sie es unbedingt zu tun!
Sie sieht mich an und sagt: „Tienes razón! No pasa nada!“ (Du hast Recht. Es wird nichts passieren).
Ich hoffe für sie, dass sie sich selbst überwinden wird.
Ich erlebe es häufig, dass Menschen ihre Träume nicht verwirklichen, weil sie Angst haben es könnte etwas passieren.                     
Das Schlimmste was meines Erachtens passieren kann ist, dass man am Ende seines Lebens bereut die Dinge nicht getan zu haben.
Das stelle ich mir schrecklich vor.
Es gibt immer für alles eine Lösung. Sicherheit dagegen gibt es nicht.

Ich verlasse Córdoba am kommenden Mittag aufgefüllt mit schönen Eindrücken in Richtung Conil de la Frontera.
Ich bin gespannt, wie ich mich entscheiden werde.
Wohin meine weitere Reise mich führen wird.
Ich denke an meinen Vater.
Sein Tod hat familiär Vieles verändert.
Auch dies hat Einfluss auf die kommenden Monate.

Wir werden sehen….